top of page

Frühschwangerschaft - die ersten drei Monate: Natürliche Mittel und Wege zur Linderung von Schwangerschaftsbeschwerden und Förderung des Wohlbefindens

Autorenbild: Naturheilkunde Nina RampaNaturheilkunde Nina Rampa

Aktualisiert: 22. Jan.


Frühschwangerschaft
Frühschwangerschaft

Das erste Trimester, die Frühschwangerschaft: Ein Neubeginn im Körper der werdenden Mutter, warum die Schwangerschaftsbeschwerden?

Die Frühschwangerschaft ist eine magische Zeit, in der der Körper einer Frau unglaubliche Veränderungen durchläuft. Aus einer einzelnen oder vielleicht zwei befruchteten Eizellen wächst ein Kind heran - ein kleines Wunder, ein kleiner Mensch. Diese Phase ist geprägt von einer gewaltigen hormonellen Umstellung, die den Körper der werdenden Mutter in einen neuen Zustand versetzt. So kann es auch zu Schwangerschaftsbeschwerden in der Frühschwangerchaft kommen. Es hat seinen Grund, warum man früher sagte, «diese Frau ist in anderen Umständen.» Denn genau so ist es.


Die Hormonumstellung: Was passiert im Körper?

Während des ersten Trimesters spielt das Hormonsystem eine entscheidende Rolle. Progesteron und Östrogen sind die Hauptakteure, die den Körper der werdenden Mutter auf die Schwangerschaft vorbereiten und diese erhalten. Diese Hormone haben zahlreiche Aufgaben:


  • Erhöhung des Blutvolumens: Um die wachsende Gebärmutter und den Fötus zu versorgen, muss der Körper mehr Blut produzieren.


  • Lockerung der Muskeln: Progesteron wirkt entspannend auf die Gebärmuttermuskulatur, um frühzeitige Wehen zu verhindern. Allerdings werden auch andere Muskeln lockerer.


  • Veränderung des Immunsystems: Das Immunsystem passt sich an, um das heranwachsende Kind nicht als Fremdkörper zu erkennen und abzustossen. Daher wird ein Teil des Immunsystems heruntergefahren.


  • Fülle und Weichheit: In der Schwangerschaft wird der Frauenkörper geradezu von Östrogen überflutet. In dieser Zeit wird mehr davon produziert als im ganzen restlichen Leben. Östrogene sorgen für Weichheit, Weiblichkeit, Fülle, Rundungen und mehr Wasser im Körper.


  • Im ersten Trimester wird Progesteron hauptsächlich vom Gelbkörper (Corpus luteum) produziert. Je besser der Gelbkörper, desto mehr Progesteron wird gebildet. Progesteron entspannt und verlangsamt die glatte Muskulatur, nicht nur der Gebärmutter, sondern auch des Darms, Magens und der Atemwege. Die Blutgefässe entspannen sich ebenfalls, was zu Verstopfung oder saurem Aufstossen führen kann. Auf die Stimmung wirkt Progesteron beruhigend und fördert die Innenschau sowie den Rückzug. Progesteron stärkt die Drüsenaktivität und sorgt für verdichtetes Brustgewebe als Vorbereitung auf die Stillzeit. Es ist auch für die Gewichtszunahme verantwortlich und steigert den Appetit. Zudem erhöht es die Körpertemperatur und schafft Energiereserven für die Stillzeit. Leider ist es durch seine Aufgaben auch mitverantwortlich für Krampfadern, Verstopfung, Erbrechen und häufiges Wasserlassen.


Schwangerschaftsbeschwerden als Auswirkung auf die Hormonwechsel

Diese hormonellen Veränderungen können zu verschiedenen körperlichen und emotionalen Symptomen führen, die oft unerwartet und überwältigend sind.


  • Müdigkeit und Erschöpfung: Die gesteigerte Produktion von Progesteron kann zu starker Müdigkeit führen. Der Körper arbeitet auf Hochtouren, um das heranwachsende Baby zu unterstützen, was die Energiereserven der Mutter erschöpfen kann.


  • Übelkeit und Erbrechen: Hormonelle Veränderungen, insbesondere der Anstieg von hCG (humanes Choriongonadotropin), können zu morgendlicher Übelkeit und sogar Erbrechen führen. Diese Symptome treten oft in den ersten Wochen auf und können sehr belastend sein.


  • Ständig erkältet: Ein Teil des Immunsystems fährt herunter, um dem Fötus nicht abzustossen. Was einerseits gut ist, bringt auch seine Nachteile mit. Die Nase läuft, der Husten quält.


  • Verstopfung: Die hormonelle Umstellung zeigt sich schon früh mit Veränderungen des Stuhlgangs. Oft tritt Verstopfung auf, da das Progesteron nicht nur die Gebärmutter sondern auch den Darm verlangsamt.


Unterstützung suchen: Hebamme und Naturheilkunde

Eine Hebamme kann in dieser aufregenden Zeit eine wertvolle Unterstützung sein. Sie ist die erste Ansprechpartnerin für alle Fragen und Sorgen rund um die Schwangerschaft. Auch naturheilkundliche Methoden können helfen, Beschwerden zu lindern und das Wohlbefinden zu fördern.


  • Hebamme finden: Eine erfahrene Hebamme kann durch die Schwangerschaft begleiten und wertvolle Ratschläge geben.


  • Naturheilkundliche Hilfe: Reflexzonen, Akupressur,  Spagyrik, Bachblüten, homöopathische Mittel, aber auch eine ganzheitliche Typgerechte Ernährung, Massagen und Visualisierungen und andere naturheilkundliche Ansätze können eine sanfte Unterstützung bieten.


Entspannung und Vertrauen: Wie man Beschwerden lindern kann

Entspannung spielt eine besonders wichtige Rolle bei der Linderung der Beschwerden in der Frühschwangerschaft. Wenn der Körper entspannt ist, verlaufen Symptome oft schon milder. Hier sind einige Tipps:


  • Entspannungsübungen: Yoga, Meditation und Atemübungen können helfen, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen.


  • Visualisierung: Sich vorzustellen, wie der Körper sich an die Veränderungen anpasst und das heranwachsende Baby unterstützt, kann helfen, Vertrauen in den eigenen Körper zu stärken.


  • Vertrauen stärken: Es ist wichtig, dem eigenen Körper zu vertrauen und sich in dieser Zeit gut zu umsorgen. Hilfe von anderen anzunehmen, sei es von einem Partner, einer Hebamme oder naturheilkundlichen Fachleuten, kann sehr unterstützend sein.


  • Ausreichend Schlaf und Ruhe: Sorge für genügend Nachtruhe und gönne dir eine Siesta, um die Neuentwicklungen und Veränderungsprozesse zu integrieren.


Hier sind einige naturheilkundliche Tipps und einfache Übungen, die dir helfen können, diese Phase angenehmer zu gestalten:


Schwangerschaftsübelkeit

Übelkeit gehört zu den häufigsten Symptomen in der Frühschwangerschaft. Einige natürliche Mittel, die Abhilfe schaffen können:


  • Morgens im Bett etwas essen und warmes trinken: Halte Cracker oder Salzstangen bereit und trinke Kamillen- oder Pfefferminztee. Etwas im Magen zu haben, kann helfen, die Übelkeit zu lindern.


  • Bouillon und Kraftsuppe: Diese können bei Übelkeit sowie bei Energielosigkeit und Erschöpfung helfen, bei mir waren sie in den Schwangerschaften ständiger Begleiter. Gerne gebe ich mein Rezept auf Anfrage weiter.


  • Körperkompass nutzen: Nutze die Übelkeit als Körperkompass, um deine Grenzen zu achten. Versuche nicht, dein Leben weiterzuleben, als wärst du nicht schwanger. Geniesse Rückzug und Ruhe. Möchtest du lernen, wie du dein Symptom als Körperkompass nutzen kannst? Gerne zeige ich dir dies im Einzelcoaching.


  • Ingwer: Ingwer hat antiemetische Eigenschaften. Du kannst Ingwertee trinken oder frischen Ingwer kauen, um die Übelkeit zu lindern.


  • Zitronenwasser: Ein Glas warmes Wasser mit Zitronensaft kann beruhigend wirken und den Magen beruhigen.


  • Akupressur: Druck auf den Punkt P6 (Nei Guan), der sich etwa drei Fingerbreit über dem Handgelenk befindet, kann ebenfalls helfen, die Übelkeit zu reduzieren.


Verstopfung

Verstopfung ist während der Schwangerschaft keine Seltenheit. Diese natürlichen Ansätze können helfen:


  • Ballaststoffreiche Ernährung: Füge ballaststoffreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte in deine Ernährung ein.


  • Wassermelone: Diese wasserreiche Frucht kann helfen, den Darm in Schwung zu halten und Verstopfung zu vermeiden.


  • Flohsamenschalen: Natürliche Ballaststoffe, die helfen können, den Stuhlgang zu regulieren. Denk daran, ausreichend Wasser zu trinken.


  • Akupressur: Druck auf den Punkt Di 4, mittig in der Muskulatur zwischen Daumen und Zeigefinger.



Müdigkeit und Erschöpfung

Müdigkeit in der Frühschwangerschaft kann überwältigend sein. Hier sind einige Tipps zur Steigerung deines Energielevels:


  • Nüsse, Kerne, Sprossen und Samen: Sie sind reich an Proteinen, Mineralien und gesunden Fetten und können dir einen Energieschub geben.


  • Grüne Smoothies: Smoothies mit Spinat, Grünkohl, Löwenzahn und anderen grünen Gemüsen sind reich an Vitaminen, Antioxydanzien und Mineralien.


  • Entspannungsübungen: Regelmässige kurze Pausen zum Meditieren oder Atemübungen können helfen, dein Energieniveau zu erhöhen.


Ängste

Ängste und Sorgen sind in der Schwangerschaft normal. Hier sind einige natürliche Wege, um damit umzugehen:


  • Lavendelöl: Lavendelöl hat eine beruhigende Wirkung. Ein paar Tropfen auf ein Taschentuch oder in einen Diffusor können helfen.


  • Bachblüten: Rescue Remedy Tropfen können helfen, die Emotionen zu beruhigen. Eine individuelle Mischung durch deine frauenheilkundige Naturheilpraktikerin ist jedoch zu empfehlen.


  • Yoga und Meditation: Diese Praktiken können den Geist beruhigen und Ängste reduzieren.


  • Geführte Visualisierungen: Geführte Visualisierungen wie ich sie in der Praxis anbiete, können Helfen Vertrauen zu gewinnen, Energie und Stärke zu tanken und Ängste zu lösen.


Körperübungen für die Frühschwangerschaft

Leichte körperliche Betätigung kann helfen, Beschwerden zu lindern und das Wohlbefinden zu fördern. Hier sind einige sanfte Übungen, die du ausprobieren kannst:


Sanfte Dehnungen

  • Schmetterlingsdehnung: Setze dich auf den Boden, bringe die Fusssohlen zusammen und lasse die Knie nach aussen fallen. Halte die Füsse und dehne die Innenseiten der Oberschenkel.


  • Katzen-Kuh-Position: Im Vierfüsslerstand, abwechselnd den Rücken runden (Katze) und nach unten durchhängen lassen (Kuh), um die Wirbelsäule zu mobilisieren.


Atemübungen

  • Tiefe Bauchatmung: Lege eine Hand auf deinen Bauch und atme tief ein, sodass sich dein Bauch ausdehnt. Atme langsam aus und entspanne.


  • 4-7-8 Atemtechnik: Atme 4 Sekunden lang ein, halte den Atem 7 Sekunden lang an und atme 8 Sekunden lang aus. Diese Übung kann helfen, Stress und Ängste zu reduzieren.


  • Bienensummen: Atme langsam durch die Nase ein und lasse beim noch langsameren Ausatmen ein Bienensummen entstehen. Nimm dabei war, wo du die sanfte Vibration im Körper fühlst. Dies hilft dir, von der Angst weg und in den Körper zu kommen und zu entspannen.  Üben loht sich, denn dein Körper lernt schnell, sich zu regulieren.


  • Spaziergänge: Tägliche Spaziergänge an der frischen Luft können die Durchblutung fördern und helfen, deine Stimmung zu verbessern.


Ernährung in der Schwangerschaft

Ernährung ist die beste Prävention vor Schwangerschaftsdiabetes und Übergewicht. Was du in der Schwangerschaft isst, lernt dein Kind schon jetzt kennen. Eine vielfältige, basenüberschüssige, gesunde Ernährung mit vielen Vitaminen und Mineralien ist ein wichtiger Pfeiler auf dem Weg des Mama-Werdens. So kannst du deinem Kind schon viel mitgeben.


Wichtige Nährstoffe und ihre Quellen

  • Folsäure: Wichtig für die Zellteilung und das Wachstum des Kindes. Quellen: Blattgemüse, Nüsse, Vollkornprodukte.

  • Eisen: Unterstützt die Bildung roter Blutkörperchen. Quellen: rotes Fleisch, Hülsenfrüchte, grünes Blattgemüse.

  • Kalzium: Stärkt die Knochen und Zähne. Quellen: Milchprodukte, grünes Gemüse, Mandeln.

  • Jod: Wichtig für die Schilddrüsenfunktion. Quellen: Seefisch, Milchprodukte, natürlich jodiertes Salz, Algen.

  • B-Vitamine: Unterstützen den Energiestoffwechsel und die Zellbildung. Quellen: Vollkornprodukte, Fleisch, Eier.

  • Magnesium: Hilft bei der Muskelentspannung und verhindert Krämpfe. Quellen: Nüsse, Samen, grünes Blattgemüse.

  • Zink: Unterstützt das Immunsystem. Quellen: Fleisch, Fisch, Nüsse.


Was zu vermeiden ist

  • Koffein: Reduziere den Konsum von Kaffee, Tee und koffeinhaltigen Getränken.

  • Rohe Lebensmittel: Verzichte auf rohes Fleisch, Fisch, Rohmilchprodukte und ungewaschenes Gemüse, um Infektionen zu vermeiden.

  • Bioqualität: Achte auf Bioqualität, um den Kontakt mit Pestiziden zu minimieren.

  • Alkohol, Nikotin und Drogen: Diese Substanzen sollten in der Schwangerschaft komplett vermieden werden, da sie das heranwachsende Kind erheblich schädigen können.


Erkundige dich gut über Medikamente in der Schwangerschaft und versuche, natürliche Wege zur Linderung von Beschwerden zu finden, wenn es möglich ist.

Diese naturheilkundlichen Tipps und sanften Übungen können dir helfen, die Frühschwangerschaft angenehmer zu gestalten. Achte darauf, immer auf deinen Körper zu hören und bei Fragen oder Bedenken deinen Arzt zu konsultieren.


Die Frühschwangerschaft ist eine Zeit des Neubeginns und der tiefen Veränderungen. Mit Vertrauen in den eigenen Körper, Entspannungsübungen und der richtigen Unterstützung kann diese Phase zu einer wunderbaren und positiven Erfahrung werden.

14 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Commentaires


Nina Rampa - eidg. dipl. Naturheilpraktikerin TEN und kantonaler Berufsausübungsbewilligung, Krankassenanerkannt
c/o Dr.med. R. Wegmüller - Läuferplatz 6 -  3011 Bern

  • Instagram

©2024 Nina Rampa

bottom of page